IT/ Dolomiten/ Großer Falzaregoturm 2500m SO-Wand
sehr gut gesicherte Sportkletterei im modernen Dolomitenstyle
Nachdem ich mich bereits 2014 mit Günni in dieser damals viel zu schweren Route hochgekämpft habe und sie trotzdem mega schön empfand, gab es genügend Gründe, ein zweites Mal mit Aaron einzusteigen.
Nach etlichen Pausepunkten (im extremen Fels) in den letzten Wochen und Monaten, speziell am Tag zuvor in der kalten und nassen Civetta-Nordwand, war die perfekte Halbtagesbeschäftigung vor der Heimreise gefunden. Mit Sonne, Bohrhaken und Einfachseil ohne Strapazen wohlgemerkt.
Wenn die Route einen Cappuccino vorher und nachher zulässt, stellt sie ein tolles Ausgleichsprogramm zu den langen Pausetouren dar. Bei mir allerdings mit dem klaren Ziel und Anspruch, diesmal den roten Punkt dahinter zu setzen.
Vom Bar/ Restaurant "Strobel" kurz unterhalb des Falzaregopasses ist der Einstieg in 30 Minuten schnell gefunden.
Gleich in Sl 1 kann man sich einen ordentlichen Pump in den Unterarmen abholen (leistige Wandkletterei; 7+).
Sl 2 ist ähnlich toll, aber etwas entspannter (7-).
Sl 3 super schön, steil an Löchern und Leisten (7).
Sl 4 geht im gleichen Stil weiter, unterbrochen von einer abgefahrenen Bewegungstelle nach ca. 10m. Von dort in schwarzem Fels leichter werdend zum Stand an Kante und am besten gleich noch 5m weiter zu Stand auf Band, bequemer! (7+).
Sl 5: Nun den gleichfarbigen Bohrhaken gerade hinauf folgen und nach rechts zum Stand zwischen den Bäumen (6-).
Sl 6: nicht ganz so perfekter Fels wie beim Rest der Route. Am besten gleich noch die leichte, dafür aber klassische Sl 7 zusammenhängen (6+).
Sl 8: In steiler, bombenfester Lochwand warten einige weite Züge an sehr guten Griffen (7-).
Sl 9: überhängende, gelbe Dolomitenkletterei an Löchern und Leisten, fand ich deutlich härter als im Originaltopo angegeben (8-).
Sl 10: Das Schwerste kommt zum Schluss. Nach einigen bereits anstrengenden Metern kommt am vierten Haken eine schwere Einzelstelle und danach gilt es weiterhin: "gut festhalten und am besten nicht loslassen!" - Alex Huber. Bei den unterschiedlichen Bewertungen dieser Seillänge sind wir uns einig, 7b+ passt! Außerdem kommt man nach der kräfteraubenden neunten Seillänge und im allgemeinen nach der durchaus steilen Tour nicht sehr frisch zur SSL (9-).
Vom Stand geht es seilfrei zum Gipfel des Großen Falzaregoturms. Oben angekommen konnten wir total happy die herbstlichen Dolomiten mit den goldenen Lärchen bestaunen. Danach ging es zügig über die Rückseite zurück in die Sonne und in weniger als einer Stunde zum Auto.
Topo gibts hier: http://www.proguide.it/wp-content/uploads/2011/05/TheWall_Falzarego.pdf
Grazie Mille Mario Dibona Moro per il bellissimo arrampicata!
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