Stangenwand "Schinko" 300m VII E 3

AT/ Hochschwab/ Stangenwand Nebengipfel Südostpfeiler 2139m

über den Wolken muss die Freiheit so grenzenlos sein...
über den Wolken muss die Freiheit so grenzenlos sein...

Nachdem wir den fetten Steinmann im Zustieg übersehen haben und mehr als eine Stunde zusätzlich wandern mussten, standen wir irgendwann am Einstieg. Wohlgemerkt im Schnee, bei Nässe und brutalem Nebel. Laut zwei Locals, die kurzerhand wieder umdrehten findet sich in dieser Gegend oft der typische Hochschwab-Nebel, der trotz strahlend blauem Himmel auf der Nordseite im Süden sehr hartnäckig ist. Dumm gelaufen, da fahren wir extra 450km nach Osten dem guten Wetterbericht hinterher und dann sowas...

in der noch sehr griffigen Schlüsselseillänge
in der noch sehr griffigen Schlüsselseillänge

Naja, jedenfalls konnten wir bei denkbar schlechten Verhältnissen trotzdem diesen berüchtigten Gebietsklassiker klettern.

 

Sl1 übler, schleimiger, nasser Kamin, nur 2 NH

Sl2 übler Körperriss, nass. Das Gerampfe nimmt kein Ende. Zentimeter für Zentimeter schrubbt man sich hoch. nächstes Mal ohne Rucksack!!!

Sl3 rechte Kante hoch, brüchig, viele KH

Sl4 plattig an lockeren Schuppen

 

Sl5 SSL. Kurze schwere Stelle am Ende der Platte. Für den Nachsteiger genauso anspruchsvoll.

Sl6 pumpiger Piazriss, viele Haken. Ein dutzend Holzkeile wurden bei der Sanierung entfernt.

 

Sl7 rutschige Verschneidung Sl8 moosiger, rutschiger Kamin, übel! Rucksack nachziehen. Zuletzt nach rechts plattig ausqueren, dabei vorher die Schuhe von dem ganzen Schleim befreien...

 

 

Sl.6; bei Nässe sehr unangenehm rutschig
Sl.6; bei Nässe sehr unangenehm rutschig

Oder einfach bei trockenen Verhältnissen!!!

 

In 10min seilfrei zum Gipfel. Kletterzeit 3,5 - 5h.

Am Gipfelplateau entstiegen wir dem hartnäckigen Nebel und konnten sogar ein paar Nachbarberge erahnen. Wir fühlten uns wie im Flugzeug. Mehr als die Hälfte der Route war absolut nass. Für wenige Minuten dringen noch einige Sonnenstrahlen zu uns durch, saukalt ist es trotzdem.

 

Vom Gipfel Richtung Norden auf den nächsten Hügel und diesen nach links den Steinmännern in das Rauchkar folgen. Oben weiches Gras, danach steile Schotterfelder hinunter zum Rucksackdepot und den bekannten Zustiegsweg zurück zum Bodenbauer (Abstieg 2h).

 

Die obligaten Schlüsselstellen sind die Kamine in Sl2 und Sl8. Die Route wurde saniert, an den Ständen immer zwei Klebehaken, dazwischen noch mehr, dafür wurden leider auch viele alte Haken entfernt. Ein paar Cams sollten dennoch am Gurt baumeln.

 

Die wichtigsten Facts und Eindrücke gibt es natürlich nur im extremen fels nach Pause/Winkler/ Klein!

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Kommentare: 1
  • #1

    nixtuer (Samstag, 16 Dezember 2017 09:16)

    servus,
    schön zu lesen dass ihr 'genussvoll' durch rauf gekommen seid :-) wir haben uns beim abstieg mehrfach vorgestellt wie grauslich nasskalt es bei euch da oben sein wird... brrr
    lg
    rüdiger