Born for crack 220m VII+ E 3-

AT/ Karwendel/ Repswand 2100m Nordwand

gut gesicherter, aber schwerer Einstieg in das klassische Rissklettern

Sl. 5; 7+; das Herzstück der Tour
Sl. 5; 7+; das Herzstück der Tour

Erstmals ging es für mich mit dem Fahrrad Richtung Halleranger, ein Gebiet, das ich 2017 hoffentlich besuchen werde. Bei der Abzweigung der Kastenalm gelangt man linkerhand zur Repswand, einer geschlossenen Plattenflucht, die von vielen feinen Rissen durchzogen wird.

 

Die Route "Zauberlehrling" wurde 1988 von Heinz Zak/ Walch nahezu clean erstbegangen, lediglich wenige Schlaghaken wurden zum Abseilen belassen. 2008 kamen Christoph Martin und Konrad Richter und richteten auf ziemlich gleicher Linie Ihre Route "born 4 crack" ein.

 

Gegen die vielen Bohrhaken im plattigen Teil ist wohl nichts einzuwenden, da man nicht dem leichtesten Weg folgt. Die beiden Risslängen jedoch wurden gewaltig entschärft, spannend kann es dennoch werden, wenn man -wie wir- zum ersten Mal mit Rissklettertechnik konfrontiert wird.

 

Sl. 6; 7+; die tolle Rissverschneidung
Sl. 6; 7+; die tolle Rissverschneidung

Die erste und vierte sehr glatte, plattige Länge ist unterbrochen von steiler, leistiger Wandkletterei in der zweiten Länge und einer leichten Rampe in der dritten Länge.

 

Am Ende von Sl 4 muss die (übrigens hohle) Schulterrissschuppe mit einem Klemmblock gesichert werden, große Friends können helfen.

 

Das Herzstück der Tour, Sl 5 ist eine 40m lange Rissspur. Wer souveräne Klemmtechnik beherrscht, kommt sicher mit den 6 BH aus. Ansonsten unterstützen Cams die Nerven; #0,75 bis #3, evtl. sogar #1 und #2 doppelt.

 

Sl 6 ist etwas leichter und eher eine Rissverschneidung mit vielen Rastpositionen, die sich gut mit kleinen bis mittleren Friends, #0,3 bis #2 absichern lässt, hier (nur) zwei BH.

 

12 Exen; Doppelseile; Cams 0,3 bis 3; Keile; Abseilen über die Route, Stände AV-Ringe

 

6 Sl; 220m; E 3-; 7+ oblg. ohne Friendbelastung; Topo und Infos bei Christoph Martin

 

Der Zauberlehrling an der Repswand im Karwendel besticht wahrlich mit anderen Fakten als ein solcher an der Cima Scotoni von Christoph Hainz. Für die vielen Hobbykletterer unter uns, die keine magischen Fähigkeiten haben, eine tolle machbare Route mit -abgesehen von den Risslinien guter Absicherung- und bestem Fels. Während dem Klettern soll man ruhig mal an die Leistung der damaligen Erstbegeher denken, was großen Respekt und Bewunderung hervorruft. Die eigene Wiederholung rückt dann etwas mehr in den Hintergrund, und einmal mehr sieht man, dass hier Prahlerei nicht angemessen ist, sondern auf diesem Blog lediglich ein paar objektive Fakten für Interresierte Kletterer für eine Begehung von Bedeutung sind. 

 

Im Anschluss kletterten wir noch die benachbarte Starthilfe von Reini Scherer,

welche sich 200m rechts um´s Eck neben der Repswand befindet.

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Kommentare: 1
  • #1

    Christoph Martin (Sonntag, 05 September 2021 14:03)

    Hallo Daniel, lese erst jetzt deinen Beitrag. Mit der Benutzung der Bohrhaken hast du
    "born for crack" geklettert. Ohne Benutzung der BH in der gesamten Route und mit freiem Abstieg ohne abseilen hast du den Zauberlehrling geklettert. Die verrottete schwarze Schlinge oberhalb des ungekletterten Felsriegels nach dem Abseilstand war wohl nicht mehr da ???