Eghes 400m VIII E 3-

ITA/ Sellagruppe/ Mur Occidentale de Pisciadu 2523m Nordwand

selten begangene, alpine Routenkombi neben den Paradetouren

am Stand nach der harten Querung; 7+/8-
am Stand nach der harten Querung; 7+/8-
Nasse Kletterei, glückliche Kletterei. Dies gilt vielleicht, wenn man brüchige Kletterei als noch unglücklicher empfindet. Da ich die schnell abtrocknenden Routen am Brunecker Turm bereits kannte, "mussten" wir uns quasi rechts davon die etwas anspruchsvollere Eghes anschauen. Ernster, weil brüchiger, weitere Hakenabstände und oft nass. Aufgrund der inhomogenen, leichten "Zustiegslängen" kletterten wir bis zum Band in Wandmitte über die kreuzende Route Aquafun.
Der Einstieg ist vom Parkplatz des Pisciadu Klettersteigs schnell erreicht. 
am Beginn der Schlüsselseillänge in splittrigem Fels
am Beginn der Schlüsselseillänge in splittrigem Fels

Links des meist nassen Überhangs überwindet man den steilen Sockel an Löchern und Henkeln (40m; 6; 6BH).

Sl 2 und 3 kann man problemlos zusammen hängen, der optimale Stand auf einem großen Band besteht aus BH und Köpfl, der ZS dient lediglich zum abseilen (50m; 5+; 3BH).


Die namensgebende Sl 4 über eine glatte, wasserzerfressene Platte mit versteckten Löchern und Leisten sollte lieber trocken sein (35m; 7-; 5BH, 3SU).


Etwas steiler, dafür mit größeren Löchern folgt die fünfte Sl. Der Zwischenstand ist wieder nur zum abseilen eingerichtet, besser steigt man gleich über das geröllige Band zum Stand unter einem riesigen Block (55m; 6; 6BH, 1SU). 


In einer Rechtsschleife geht man 60m zur Headwall, wo die Route Eghes  bei einem Steinmann beginnt.

nochmals die obligatorische Querung; 7+/8--
nochmals die obligatorische Querung; 7+/8--

Nach der Markierungssanduhr folgt unter ständiger Groundergefahr eine splittrige Platte mit heiklen Abständen (35m; 7+; 6BH).

 

Die obligatorische Schlüssellänge startet über eine leichte Schuppe, in der man super kleine bis mittlere Friends setzen kann, zum ersten Haken mit Rückzugsschäkel. Was folgt ist eine technisch anspruchsvolle Querung an steiler Tropflochplatte. Ein Sturz würde nach einem Pendler wohl auf dem Absatz enden. Wer das Seilstück am dritten Haken erreicht, hat es eh schon fast geschafft, dem Nachsteiger kann es durchaus die Psyche retten (30m; 7+/8-; 3BH).


Nach dieser heiklen Länge starte ich umso angespannter in die schwierigste, jedoch besser gesicherte SSl. Die Crux nach dem dritten Haken an splittriger, steiler Wand erfordert Feingefühl. Der Normalhaken zum Schummeln befindet sich etwas links der Kletterlinie, sodass die Stelle sehr anspruchsvoll bleibt. 

Sl. 9; der brüchige Ausstieg; 7+/8-
Sl. 9; der brüchige Ausstieg; 7+/8-

Der rettende Henkel oberhalb und auch sonst sind einige Griffe locker!!! (30m; 8; 6BH, 1NH).

 

Es wird nicht wirklich leichter, dafür aber gefährlich. Am Ende der vorletzten Länge wartet eine riesige, lockere Piazschuppe in Falllinie über dem Stand, die jederzeit ausbrechen kann. Eine Umgehung ist nur schwer möglich, ich habe den unteren Meter nicht berührt und lediglich den oberen Teil ohne volles Körpergewicht belastet (30m; 7+/8-; 4BH, 1NH).

 

Das Wandbuch ist kaputt und ohne Inhalt. Die letzte Länge ist wieder etwas entspannter, jedoch ebenfalls splittrig (20m; 6+; 3BH). 


Entweder weiter zur Pisciadu Hütte oder gleich rechtshaltend zum drahtseilversicherten, stark frequentierten Abstieg.

Zustieg: 30min/ Route: 5-6h/ Abstieg: 1-2h
VIII; VIII- oblg.; E 3-; 10 Sl; 10 Exen; kleine und mittlere Friends; 60m Doppelseile

länger nass, unbedingt trockene Verhältnisse abwarten. Die Absicherung und Felsqualität ist deutlich anspruchsvoller als in der benachbarten Oltre la Porta, welche schnell abtrocknet!

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