Rainer/ Aschenbrenner 400m VII E 2

AT/ Wetterstein/ Schüsselkarspitze 2536m Südwand

Direkte SW, übermäßig sanierter Pauseklassiker von 1939

Meinem Vorsatz, 2015 einige der geschichtsträchtigen"im extremen Fels" Routen von Walter Pause zu klettern, konnte ich leider überhaupt nicht nachkommen. Aufgrund etlicher modernen Sportklettereien und einigen Longlines in diesem Jahr sollte mich der Saisonabschluss mit zumindest einer Auswahltour zufrieden stellen.


Am 12. November 2015 standen Alfred, Lukas und ich nach zweistündigem Zustieg aus dem Puittal unter der absolut trockenen Südwand der Schüsselkarspitze. Fast hätte ich meinem inneren Drang nachgegeben, und wäre in die lang ersehnte Friedenspfeife oder den Steilen Zahn eingestiegen, aber bei perfekten Verhältnissen, wie sie nur im Herbst zu finden sind, entschieden wir uns für die Rainer/ Aschenbrenner mit Einstieg über die Pfeilerrisse.


Da wir diesmal als Dreierseilschaft unterwegs waren, hatte ich die Ehre, alle Längen zu führen, was für uns alle sehr entspannt war.

Von der Gedenktafel klettert man die Rampe ca. 30m nach rechts zum ersten Stand an einem Klebehaken. Die ersten beiden Längen der Pfeilerrisse bieten steile Kletterei, wobei eher Verschneidungstechnik gefragt ist, unterbrochen von einer Tropflochplatte und Piazstellen.


Über eine Rampe gelangt man zum eigentlichen Start der Rainer/ Aschenbrenner. Hier zweigt die klassische Fichtl/ Herzog nach links ab, welche von einer Seilschaft mit viel Metall am Gurt geklettert wurde. Wir folgen jedoch der steilen Risslinie nach oben und erreichen nach 40m den Stand in einer ungemütlichen Verschneidung.


Froh, aus diesem engen Platz wegzukommen, steige ich zügig in die folgende leicht überhängende SSL, welche zwei pumpige Stellen bietet (35m, 7) ein. Vom Stand auf einem kleinen Band schweift der Blick nach oben in die beeindruckende Headwall, welche wir jedoch auf dem klassischen Weg links umgehen. 

Die Hauptschwierigkeiten sind hier zwar geschafft, zwei 6er Längen bieten aber noch ausgesetzte Kletterei. Über die 5er Länge gelangt man leicht links haltend auf einen Absatz.


Entweder nun seilfrei oder 70m in etwas brüchigem II-IIIer Gelände zum Westgrat, dort keine Haken mehr, aber mit kleinen bis mittleren Friends gut zu sichern. Nach 4h erreichen wir den Gipfel und sind um einen Pauseklassiker reicher, der nach der Sanierung einen wirklich sehr entspannten Herbsttag garantiert.


Wir entscheiden uns für die Zak-Abseilpiste, da ich diese bereits von der Peters-Haringer kenne. Vom Ausstieg sind es ca. 70m Luftlinie nach Westen, direkt oberhalb der Fichtl/ Herzog.


Von dem einzelnen Zak-Spezialhaken seilt man zuerst in die Rinne hinunter, hier herrscht noch Steinschlaggefahr! Danach über perfektes, steiles Abseilgelände, teilweise freihängend hinunter. 

Mit 50m Doppelseilen muss man einmal 5 Meter leicht absteigen, ansonsten reichen 50m immer.


Facts Rainer/ Aschenbrenner von 1939:


400m/ 10 Sl/ VII/ VI oblg./ E 2- /12 Exen/

evtl. Keile, Friends/ 50m Doppelseile


Topo, Infos, etc. auf Anfrage!


unterwegs mit Alfred Hagmaier und

Lukas Hertlein am 12. November 2015

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